Grußwort des KTG-Vorsitzenden zum 49. AMNT

Berlin, 28.05.2018

Zur 49. Jahrestagung Kerntechnik möchte ich Sie im Namen der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. herzlich willkommen heißen. Die Mitglieder der KTG haben erneut ein exzellentes und hochaktuelles Programm mit vorbereitet, und besonderer Dank gebührt den Mitgliedern des Programm-­Ausschusses, die sich persönlich mit großem Engagement in die Vorbereitung dieser Konferenz eingebracht haben. Unser Dank geht auch an alle Referenten und Aussteller, die auch unsere 49. Jahrestagung Kerntechnik zu einem Magnet für nationales und internationales Fachpublikum geformt haben.

In den vergangenen Wochen erfolgten hinsichtlich der abschließenden Lebenszyklen der deutschen Kernkraftwerke – dem Rückbau und der Entsorgung radioaktiver Abfälle – wichtige Weichenstellungen:

  •  der in Deutschland weitestgehend politisch verordnete Rückbau geht voran: im Februar dieses Jahres haben Unterweser als 5. Anlage in der „Post-Fukushima-Ära“ und vor wenigen Tagen Grafenrheinfeld als 6. Anlage die 1. Stilllegungs- und Abbaugenehmigung erhalten;
  • in vielen stillgelegten Anlagen wurden und werden die abgebrannten Brennelemente aus den Brennelement-Lagerbecken in Castoren geladen und in die standortnahen Zwischenlager verbracht. Ferner ist für uns Kerntechniker erwähnenswert, dass:
  • im letzten Jahr die deutsche Rechtsprechung „ideologiefrei“ z. B. Urteile zur „Durchsetzung von Castor®-Transporten auf dem Neckar“ oder die „Nichtrechtmäßigkeit der Brennelement-Steuer“ gefällt hat,
  • in unserem Nachbarland Schweiz das Kraftwerk Beznau den Block 1 nach einer dreijährigen Betriebsunterbrechung wieder den Betrieb aufnehmen kann, nachdem der Betreiber Axpo nachweisen konnte, dass die Einschlüsse im Stahl des Reaktordruckbehälters keinen negativen Einfluss auf die Sicherheit haben. Die Schweizer Gutachter und Behörden haben – ideologiefrei und gestützt auf die Meinung internationaler Experten – die entsprechenden technischen Nachweise geprüft und akzeptiert.
  • die am Netz befindlichen deutschen Kernkraftwerke nach wie vor im sicheren Leistungsbetrieb umweltfreundlichen Strom erzeugen, eine Verantwortung, der sie bis zum letzten Tag des Jahres 2022 und darüber hinaus nachkommen werden.

Diese und weitere Schwerpunkte werden wir in den unterschiedlichen Formaten unserer Jahrestagung reflektieren und setzen dabei wieder auf den fachlichen Dialog zwischen nationalen und internationalen Wissensträgern. Auch unser diesjähriges AMNT wird erfolgreiche Formate der Nachwuchsarbeit wie Nuclear Energy Campus oder Young Scientists‘ Workshop fortführen. Besonders freue ich mich, dass wir in diesem Jahr nicht nur den Karl-Wirtz-Preis an einen Nachwuchswissenschaftler verleihen werden, sondern auch noch die Ehrenmitgliedschaft der KTG für langjähriges Engagement und Verdienste rund um Kerntechnik, „Innovation Made in Germany“ und Nachwuchsförderung. Für unsere Jahrestagung wünsche ich allen Teilnehmern neue Erkenntnisse, interessante Begegnungen, Kontakte und Gespräche. Auch unsere erneut sehr eindrucksvolle Industrieausstellung bietet dafür eine geeignete Plattform. Und vergessen Sie bitte nicht: was die Mitglieder der KTG verbindet, ist die „Faszination Kerntechnik“. Lassen auch Sie sich davon (erneut) anstecken …

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